Friday, March 29, 2019

Udawalawe Nationalpark 

(16. - 17.03.2019)


Von den MÜCKEN (bzw. Moskitos ;)) in Weligama zu den ELEFANTEN im Udawalawe National Park


Bereits während meines Aufenthaltes in Hikkaduwa hatte mir Samantha angeboten, mich bei Organisation und Besuch des Udawalawe Nationalparkbesuches zu unterstützen und einen guten Preis für Safari, Unterkunft und Verpflegung auszuhandeln. Da die Norwegerin Nora, die ich im Spindrift Hostel kennenlernte, denselben Plan verfolgte, schloss sie sich mir an.

Am Morgen des 16.03. holte Samantha Nora und mich in Weligama ab. Auf halber Strecke, machten wir am sogenannten ¨Blow Hole¨ Halt. Uns bot sich eine riesige Felsspalte, die aufgrund der stürmischen See eine beeindruckeende Wasserfontäne ermöglichte. Insbesondere zur Regenzeit des Landes (Mai - Oktober) eine beeindruckende Naturerscheinung und ebenso ein beliebtes Reiseziel für lokale Touristen.


Anschließend brachte uns Samantha in eine sehr ruhig gelegene, wunderschöne Unterkunft mit farbenfroher Bepflanzung. Sie lag etwa 10 km vom Udawalawe National Park in einem kleinen Dschungel entfernt. Der Besitzer begrüßte uns sehr herzlich, brachte unsere Rucksäcke in das Zimmer und servierte uns auf der Terasse anschließend zwei King Coconuts als Begrüßungsdrink. Wie aufmerksam und lieb von ihm! Die Kokosnuss hat wahrhaftig eine erfrischende Wirkung. Der Geschmack lässt sich für mich im Nachhinein nicht ganz deuten. Eine einzigartige Mischung aus süß und sauer - unfassbar lecker (und ganz ohne Zucker- oder ähnlichen Zusätzen ;)).




Laut Samantha steckte er viel Zeit in Haus und Garten. Dies zahlte sich aus! Allgemein fühlte ich mich sehr wohl!


Rückblickend kann ich sagen, dass viele der Einheimischen sehr fleißig sind und viel Zeit in Arbeit aber auch deren persönliche Entwicklung investieren, bspw. mittels Meditation oder zusätzlicher Bildung. Dies waren nicht nur Buddhisten. Während der vergangenen Wochen durfte ich viel über diese Religion und die Leute, die sie betrieben erfahren. In meinen Augen hilft sie dabei, ein  ¨besserer¨ Mensch zu sein. Was bedeutet diese (etwas abgedroschene) Floskel in meinen Augen? Ich verbinde damit das Bewusstsein, dem eigenen Umfeld (sei es sachlicher oder personeller Natur) nicht bewusst Schaden zufügen zu wollen. Die innere Ruhe, Gelassenheit und insbesondere Zufriedenheit in Verbindung mit sich selbst und dem persönlichen Umfeld. Außerdem das Ansehen von Fleiß als wichtigstes Gut, um in der Gesellschaft geachtet zu werden und sich selbst wert schätzen zu können. Leider musste ich feststellen, dass sich die Religion auch hier die Geldbeutel ihrer Anhänger zunutze macht. In nahezu jeder Kleinstadt befindet sich ein kleiner Altar, an dem die vorbeifahrenden Gläubigen Buddha gegen Geld um Schutz und Sicherheit bitten können. Neben der Eigenschaft der Stärke, werden Sicherheit und Schutz im Budddhismus vorwiegend durch den Elefanten repräsentiert.


Nachdem wir die Kokosnuss genossen und uns mit ausreichend Gift gegen die Moskitos benebelt hatten, ging es los!! :) Der Safari Jeep erwartete uns bereits auf dem Grundstück. Der Besitzer gab uns zwei Wasserflaschen sowie ein Fernglas mit auf den Weg.


Ich konnte es kaum glauben, endlich war es soweit!! Schon als ich meine Reise gebucht hatte, freute ich mich sehr auf die Safari als besonderes Highlight! Insbesondere die Tatsache, dass Sri Lanka noch weitgehend Wildelefanten vorweisen kann. Dazu aber später mehr. 
Schnell merkten wir, dass der erhöhte Sitz im Jeep keine Kuschel- sondern vielmehr eine Schaukelpartie werden würde. Unser Fahrer fuhr sehr sicher und bedacht. Dennoch reagierte der Jeep sehr sensibel auf die zahlreichen Unebenheiten im Boden. Zusätzlich kam die erhöhte Sitzposition. Insgesamt wurden wir ordentlich hin- und hergeschleudert. Aber das war egal! Wir hatten ja schließlich keine Kreuzfahrt im Luxusdampfer gebucht ;).


Insgesamt hatten wir während der ganzen Safari großes Glück! 
Keine 5 Minuten nachdem wir in den Park eingefahren waren, entdeckten wir zwei junge Elefantenmädchen (ca 1 Jahr alt). Kurz darauf trottete eine der beiden langsam auf uns zu und überquerte direkt hinter unserem Jeep die Straße. Ich war hin und weg!



Wenig später erreichten wir eine kleine Gruppe, bestehend aus Elefantendamen, die ein 3 Monate altes Elefantenbaby hüteten. Der Andrang an Jeeps, das Entzücken sowie die ¨Ooh¨-Ausrufe waren groß. Der Kleine war einfach unfassbar süß! 



Wie ich zuvor bereits in einer Dokumentation erfahren hatte, durfte ich nun auch live deren Fressverhalten auf dem nahezu ausgetrockneten Grund beobachten. So kurz vor der Regenzeit, scharrten sie die wenigen Gräser mit den Füßen zusammen, um sie in ihrem geschwungenem Rüssel zu sammeln und sich schließlich rasch in den Mund zu schieben.




Erstaunlich fand ich den gewaltigen Größenunterschied zwischen Elefantenbullen und -kühen. Dieser war mir im Zoo bisher noch nicht aufgefallen. 

Neben den vielen Elefanten, bekamen wir auch zahlreiche weitere Tiere zu Gesicht. Das machte mich sehr glücklich, da der Udawalawe Nationalpark eher für seine Elefanten und weniger für weitere tierische Bewohner bekannt war. Doch wie bereits einleitend angedeutet, das Glück war auf dieser Safari stets mit uns! 
Unter den Tieren waren zahlreiche Vogelarten in schillernden Farben, Wasserbüffelfamilien mit ihren Jungtieren, Pfaue, ein Krokodil  und meine persönlichen Favoriten (neben den Elefanten natürlich!) Freche Äffchen. Im Baum darüber hing scheins eine Schlange. Unser Fahrer und Guide ließ sich in seinem Enthusiasmus kaum bremsen, uns sie zu zeigen. Mein Interesse dafür war eher weniger ausgeprägt ;).










Am Ende der Safari war ich unglaublich überwältigt und dankbar dafür, was wir zu Gesicht bekommen durften und wie nah wir den Tieren gewesen waren. Die Elefanten kamen teils so nah an unseren Jeep heran, dass wir sie hätten berühren können, wenn wir gewollt hätten. Ein unvergessliches Gefühl!



Insgesamt wirkten die Tiere auf uns unfassbar friedlich und strahlten tiefste Ruhe und Gelassenheit aus. Nora und mir fiel bereits nach kurzer Zeit die Vielzahl an Jeeps auf, die den Nationalpark durchquerten. Sobald man die Tiere zu Gesicht bekam, tümmelten sie sich darum, um den Kunden das beste Foto, den besten Blick auf die Tiere zu ermöglichen. Klar, das war irgendwie ihr Job. Dies zeigte sich natürlich deutlich bei dem Bullenbaby. An dieser Stelle finde ich das folgende Bild sehr aussagekräftig.


Die Elefanten schien das (oberflächlich betrachtet) nicht zu stören. Sie kennen es größtenteils nicht anders. Unbekümmert trotteten sie umher, liefen sogar ganze Straßenabschnitte entlang.




Und dennoch stimmte uns das sehr nachdenklich. 
Ein Grund, weshalb ich mich für das Bereisen Sri Lankas entschied war die Tatsache, dass es hier noch größtenteils Wildelefanten gab.

Schnell weg hier! 

Touristische Elefantenfarmen, bei denen die Tiere für die Touristien am Strick herbeigezogen und mittels Folter und Qual gefügig gemacht wurden. Man kann dort schließlich sogar auf ihnen reiten oder sie streicheln - alles für das eigene Erlebniskonto.

Insbesondere nachdem ich mir ein paar Dokus über die Misshandlung der Tiere auf solchen Farmen ansah war mir klar, so etwas wollte ich niemals unterstützen. Dennoch stellte ich mir ständig die Frage: Waren die Jeeps, die Abgase, die Menschen nicht auch Stress und insbesondere Folter für die Tiere? Auch wenn  die meisten von ihnen damit aufgewachsen waren, schränkte sie der Jeepverkehr in ihrer natürlichen Lebensweise ein. Für Folter und Misshandlung sind schließlich nicht unbedingt Strick, Zaun o.ä. notwendig.

Von einem Hostelbesitzer erfuhr ich am Ende meiner Reise schließlich, dass ältere Elefanten aus dem Udawalawe National Park teilweise in eine touristische Farm in der Nähe der Stadt Kandy des Landes gebracht wurden, um den Touristen Streichel- oder Reitaktionen zu ermöglichen. Über die konkrete Umgangsweise mit den Elefanten dort, konnte er mir keine Auskunft geben. Aber auch hier waren die Elefanten (nun schon deutlich mehr) in ihrer natürlichen Lebensweise eingeschränkt. Ich ärgerte mich sehr, dass ich dies indirekt mit meinem Besuch im Udawalawe National Park unterstützt hatte. 

Nach einem leckeren, traditionellen Abendessen mit Rice & Curry, bot Nora an, sich meinen Fuß anzusehen. Leider hatte ich ihn mir am letzten Tag in Weligama beim Surfen verstaucht, sodass er nun schmerzte. Noras Mutter war Ärztin und sie selbst hatte als ausgebildete Schwimmlehrerein diverse Anatomie- und erste Hilfekurse besucht. Gebrochen war er nicht. Dennoch bandagierte sie ihn und gab mir einige Tipps, wie ich mit der Verletzung die kommenden Tage umgehen sollte, um die Heilung zu beschleunigen. Es mag vielleicht albern klingen aber die fachliche Meinung gab mir viel Sicherheit. Vielleicht weil ich in meinem Leben gerne einen Plan  hinsichtlich gewisser Dinge habe, aber dazu in einem der folgenden Blogartikel mehr. 

Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen (Buddha)


Sonnige Grüße aus Sri Lanka
Kristina 

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