Udawalawe - Ella (17.-20.03.2019)
17.03.2019 - Udawalawe
Früh morgens servierte der Gastgeber ein sehr leckeres, vitaminreiches und zugleich traditionelles Frühstück. Es gab Rotis (kleine Fladen aus Weizenmehl) und Dosa (Pfannkuchen aus Reis und Urdbohnen), die wir mit frischen Obst befüllten sowie Lavariya (mein persönlicher Favorit) - Teigtaschen bestehend aus einer süßen Jaggery (Rohrzucker)-Dahl-Füllung, die aus einer Hülle gepresster Reisnudeln besteht. Abgesehen von solch einem Dessert, ist die Küche hier sehr gesund, unfassbar geschmacksintensiv und leicht. Eine Mitreisende brachte die Situation mit den folgenden Sätzen ganz gut auf den Punkt: In Deutschland kann man sich entscheiden, ob man gesund oder ungesund essen möchte. Hier gibt es einfach nur gesundes Essen, das den Geschmack in Deutschland bei Weitem übertrifft.
Auf der Weiterfahrt unterhielt ich mich mit Samantha über Gott und die Welt. Ich stellte viele Fragen zu Land und Leuten, die in den letzten Tagen bei mir aufgekommen waren. Viele seiner Antworten habe ich bereits in die vorangegangenen Artikel integriert. Seit der Safari schien auch die Ära der Affen endlich eingeleitet worden zu sein. So viele kreuzten unseren Weg nach Ella.
17.03.019 Ella - Hangover Hostel
Ella ist eine kleine, dennoch sehr belebte Stadt, inmitten der Berge Sri Lankas. Ein beliebtes Ziel auch für europäische Familien, wie mir bereits am ersten Tag auffiel.
Wir kamen dort um die Mittagszeit an. Schnell wurde mir der Temparaturunterschied bewusst. Insbesondere in den Abendstunden war lange Kleidung erforderlich, um nicht zu frieren. Der erste Regenschauer, den ich hier seit meiner Ankunft in Sri Lanka erlebte, ließ die Außentemperatur noch einmal spürbar sinken. Da der Gemeinschaftsbereich inklusive Küche lediglich überdacht war, konnten wir quasi den ganzen Tag draußen sein und die frische Bergluft einatmen.
Wir kamen dort um die Mittagszeit an. Schnell wurde mir der Temparaturunterschied bewusst. Insbesondere in den Abendstunden war lange Kleidung erforderlich, um nicht zu frieren. Der erste Regenschauer, den ich hier seit meiner Ankunft in Sri Lanka erlebte, ließ die Außentemperatur noch einmal spürbar sinken. Da der Gemeinschaftsbereich inklusive Küche lediglich überdacht war, konnten wir quasi den ganzen Tag draußen sein und die frische Bergluft einatmen.
Aus Erzählungen wusste ich, dass insbesondere Deutsche und Engländer das Land bereisten. In Ella teilte ich allerdings auch mit Belgiern, Niederländern und Franzosen das Zimmer. In Summe traf ich in Sri Lanka tatsächlich verhältnismäßig wenig Deutsche. Allerdings bin ich darüber auch ganz froh! Einerseits redete ich dadurch fast ausschließlich Englisch (auch mit Sarka, da sie aus Tschechien stammt), andererseits waren unter den wenigen Deutschen auch einige Nörgler, die mich jedes Mal sprachlos machten.
Sri Lanka ist keinesfalls ein Entwicklungsland, allerdings ist das Land noch in der Entwicklung...! Bei Beschwerden über mangelnde Sauberkeit, Stromausfall oder verspätete öffentliche Verkehrsmittel, schoss mir jedes Mal der Gedanke durch den Kopf: Was habt ihr denn erwartet??
Sri Lanka ist keinesfalls ein Entwicklungsland, allerdings ist das Land noch in der Entwicklung...! Bei Beschwerden über mangelnde Sauberkeit, Stromausfall oder verspätete öffentliche Verkehrsmittel, schoss mir jedes Mal der Gedanke durch den Kopf: Was habt ihr denn erwartet??
Wenn ich ein Land bereise, informiere ich mich vorher, ob mir das Ziel zusagt - insbesondere in jenen Hinsichten, die für mich Grundvoraussetzung sind, um mich dort wohl zu fühlen. Falls vor Ort derartige Ereignisse geschehen, versuche ich etwas zu ändern. Falls ich es nicht ändern kann, lasse ich mich maximal einmal kurz darüber aus und versuche dann, mich damit abzufinden. Mich mit der Tatsache abzufinden, dass dies nunmal nicht Deutschland, sondern ein anderes Land ist. Falls mich der Umstand gravierend beschäftigt, kann auch ein soziales Projekt ins Leben gerufen werden, wenn hierfür nicht etwa schon lokale Projekte existieren. Kurzum: Natürlich kann ab und zu genörgelt werden - haben wir auch gemacht! Aber eben in Maßen. Meiner Ansicht nach sind ein paar der deutschen Reisenden, die ich in Sri Lanka kennenlernen durfte, oft übers Ziel hinaus geschossen. Wohingegen es Engländer, Belgier & Co oftmals mit Humor genommen haben.
Auf Empfehlung von Nora hin, gönnte ich mir einen ¨Ruhetag¨ für meinen Fuß, bis Brian und Sarka nach Ella kamen und wir gemeinsam ein paar Touren und Aufstiege unternahmen. Ausgerüstet mit Eis, Kissen zum Hochlagern, Creme, Sporttape und Bandage, konnte ich tatsächlich eine Besserung spüren, worüber ich sehr froh war!
18.03.2019 - Nine Arch Bridge, Little Adams Peak & Flying Ravana Zipline
Als erstes wanderten wir zur berühmten Nine Arch Bridge sowie zum little Adams Peak, um diesen zu erklimmen. Die Brücke überzeugt insbesondere aufgrund ihres massiven Bauwerkes. Der little Adams Peak bietet eine großartige Sicht auf die umliegende Berglandschaft Ellas. Mit einigen Stufen während des Aufstieges, ist er der kleine Bruder des wesentlich höheren Adams Peaks Sri Lankas. Für dessen Aufstieg werden geführte Touren zum Sonnenaufgang angeboten. Allerdings wurde mir der Aufstieg dort als sehr touristisch und überlaufen beschrieben. Ebenso war der Sonnenaufgang nunmal leider vom Wetter abhängig und da der Berg eher abseits meiner geplanten Route war, entschied ich mich stattdessen für Sigirijah. Dazu später mehr.
Wir starteten um 06:00 Uhr morgens an den Bahngleisen entlang zur Brücke.
Die Stimmung war magisch. Wir redeten, schwiegen, hingen unseren Gedanken nach..
Auf den ersten Metern verfolgten uns ein paar streunende Hunde. Nachdem diese über uns die Felswände hochkletterten und ein paar Felsbrocken lösten, beschleunigten wir unser Tempo - die Hunde leider auch :D. An manchen Stellen fragten wir uns, was wir wohl machen würden, wenn genau jetzt ein Zug käme. Wir entschieden uns für die einzig beste Lösung: Nicht drüber nachdenken :D.
Die Stimmung war magisch. Wir redeten, schwiegen, hingen unseren Gedanken nach..
Auf den ersten Metern verfolgten uns ein paar streunende Hunde. Nachdem diese über uns die Felswände hochkletterten und ein paar Felsbrocken lösten, beschleunigten wir unser Tempo - die Hunde leider auch :D. An manchen Stellen fragten wir uns, was wir wohl machen würden, wenn genau jetzt ein Zug käme. Wir entschieden uns für die einzig beste Lösung: Nicht drüber nachdenken :D.
Nachdem wir nach etwa einer halben Stunde einen Tunnel passiert hatten, lag die Brücke mächtig und inmitten riesigen Schlucht vor uns.
Die morgendlich ruhige Stimmung, hielt auch an diesem Ort weiter an. Jeder von uns erschien mir rückblickend sehr in sich gekehrt und genoss einfach nur den Moment.
Unser Weg führte weiter einen Hügel hinauf durch den Urwald, wobei wir noch einmal eine traumhaften Blick auf die Brücke und Schlucht unter uns erhielten. Vorbei an kleinen Dörfern und Teeplantagen durch die Berglandschaft Ellas, erreichten wir schließlich den Fuß des little Adams Peak's.
Stufe um Stufe erklommen wir den Berg. Gegen Ende folgten steilere Geröllabschnitte. Der Unterschied zwischen lokalen und ausländischen Touristen ließ sich schon alleine am Kleidungsstil festmachen. Die Einheimischen unternahmen derartige Touren mit Flip Flops und in Sari. Wir waren stolz, als wir einige von ihnen überholten - trotz meines Handicaps.
Stufe um Stufe erklommen wir den Berg. Gegen Ende folgten steilere Geröllabschnitte. Der Unterschied zwischen lokalen und ausländischen Touristen ließ sich schon alleine am Kleidungsstil festmachen. Die Einheimischen unternahmen derartige Touren mit Flip Flops und in Sari. Wir waren stolz, als wir einige von ihnen überholten - trotz meines Handicaps.
Am Fuß des Berges, befand sich die Zipline - Station Flying Ravana, um an einem Seil für fast einen Kilometer über die Wälder und Dörfer hinweg gleiten zu können. Nachdem ich mich so etwas nur schwer entziehen kann, vereinbarte ich mit den anderen beiden einen Treffpunkt und begab mich in den Sicherheitsgurt. Zwar empfand ich Bungee Jumping und Skydiving in Neuseeland als adrenalingeladener, vom Ziplining erwartete ich allerdings vielmehr ein angenehmes, freies Gefühl. Wie ein Vogel, glitt ich durch die Luft. Start und Ende ließen mein Herz dann allerdings doch einen leichten Sprung machen - wie im Video übrigens kaum hörbar zu vernehmen ;).
Nach einem ausgiebigen Lunch, streiften wir noch etwas durch die Berge und Wälder, bevor wir uns auf den Rückweg nach Ella machten.
Die Abende in Ella verbrachten wir - trotz Kälte - gerne mit den anderen BackpackerInnen im Gemeinschaftsbereich des Hostels. Wir spielten Kartenspiele, führten tolle Gespräche oder gingen gemeinsam Essen.
19.03.2019 - Tea Factory, Visari und Ravana Falls
Nachdem Brian am Vortag zum Flughafen aufgebrochen war, standen bei Sarka und mir am nächsten Tag die Besichtigung von Wasserfällen und einer Teefabrik auf dem Programm. Wir gingen zur Straße, verhandelten mit einem Tuk Tuk Fahrer einen angemessenen Preis, um den Visari und Ravana Fall zu besuchen. Zu Beginn meiner Zeit in Sri Lanka, erkundigte ich mich nach angemessenen Preisen für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. 1 Kilometer mit dem Tuk Tuk sollte nicht mehr als 50 Sri Lankan rupee kosten
(1 EUR = ca. 200 Sri Lankan rupee)
Viele Tuk Tuk Fahrer versuchen, die Touristen mit Wucherpreisen und der Begründung ¨local Price¨¨abzuzocken. Da ich außerdem wusste, dass sie meist noch mehr Standbeine hatten und dadurch oftmals verhältnismäßig viel Geld verdienten, war ich irgendwann knallhart im Verhandeln. Lieber gab ich bemühten Tuk Tuk-Fahrern am Ende ein ordentliches Trinkgeld. Das waren am Ende meist auch die, die gar nicht erst einen Wucherpreis verlangten, was für mich Bände sprach.
Der Visari Fall, war aufgrund seiner Abgelegenheit kein typisches Ziel für Touristen des Landes, was wir dort als sehr angenehm empfanden. Anfahrt und Aufstieg ließen uns das allerdings auch spüren :D. Auf den letzten Kilometern im Tuk Tuk fühlte ich mich in die Udawalawe Safari zurück versetzt. Aber es war irgendwie lustig. Bei manchen Kurven hatten wir schlichtweg Glück, dass uns niemand entgegen kam.
Zwar verwenden die Singhalesen die Hupe als Warnsignal beim Überholen oder vor Kurven auf schmalen Straßen, oftmals wären wir allerdings zu schnell gewesen, um auszuweichen oder gar zu bremsen.
Den letzten Kilometer ging es einen wunderschönen Pfad inmitten des Dschungels entlang.
Wenn man den Pfad denn sah. An vielen Stellen war der Weg vollkommen verwachsen. Der freundliche Tuk Tuk Fahrer begleitete uns. Auch wenn wir uns noch am Abend die Dornen aus Haut und Kleidung zog, war es dieses Erlebnis dennoch wert.
An vielen Stellen entsprangen kleine Quellen, die teilweise sogar den Weg kreuzten. Wir gingen durch eine kleine Höhle, bis wir schließlich den Wasserfall erreichten.
Während und nach der Monsunzeit seien die Wassermassen sehr beeindruckend, teilte der Tuk Tuk-Fahrer uns mit. Dennoch war es wunderschön, wie sich die Wassermassen von weit oben ihren Weg über Bäume und Felsen hinab zu uns bahnten.
An vielen Stellen entsprangen kleine Quellen, die teilweise sogar den Weg kreuzten. Wir gingen durch eine kleine Höhle, bis wir schließlich den Wasserfall erreichten.
Während und nach der Monsunzeit seien die Wassermassen sehr beeindruckend, teilte der Tuk Tuk-Fahrer uns mit. Dennoch war es wunderschön, wie sich die Wassermassen von weit oben ihren Weg über Bäume und Felsen hinab zu uns bahnten.
Um dieses Schauspiel in Ruhe auch bei den Ravana Falls erleben zu können, erklommen wir die Felsen, um ein paar Meter weiter nach oben und weg von den Touristenmassen zu kommen.
Da ich meine Verletzung noch versuchte zu schonen, ließ es sich mit einem Bein oftmals nicht vermeiden, an den Felsen abzurutschen. Aber auch hier hat sich der Aufstieg gelohnt!
Die Teefabrik lag hoch oben in einem der Berge und wurde von riesigen, hektargroßen Plantagen gespeist. Ein sehr ruhiger und in sich gekehrter Ort - hoch oben fernab vom Trubel
Auf unserem Rückweg machten wir noch an einem Aussichtspunkt halt, der uns den Blick auf eine schier unendliche Schlucht freigab die von den beeindruckend mächtigen, ja fast schon bedrohlichen, felsigen Bergen gerahmt wurde. Da ich die Berglandschaft von Österreich kannte, hatte ich nicht gedacht, dass mich deren Anblick so beeindrucken würde. Wie auch schon die Berglandschaft Neuseelands, berührte mich diese wieder auf eine ganz neue Art und Weise.
In Ella traf ich die Hälfte aller Leute des Spindrift Hostels in Weligama wieder. Zwar wusste ich, dass wir ungefähr diesselbe Route verfolgten, allerdings stimmten unsere Daten oder Zwichenziele oftmals nicht überein. Es war jedes Mal eine große Freude. Insbesondere da man an vergangene Gespräche anknüpfen konnte, weshalb diese jedes Mal direkt auf eine ganz neue Ebene gehoben wurden. Wir aßen gemeinsam Mittag, unternahmen Wanderungen oder Ausflüge.
Prinzipiell stelllte ich in Ella für mich persönlich fest, dass es mir sehr schwer fiel, ¨keinen Plan zu haben¨. Zwar sehne ich mich im Alltag sehr oft danach, einfach mal nichts zu tun. Auf der Couch zu chillen, Bücher zu verschlingen oder einfach früh schlafen zu gehen. An meinem Ruhetag war ich mit meiner vollkommen freien Zeit zunächst allerdings ein wenig überfordert. Ich hatte auf einmal ein schlechtes Gewissen bei dem Gedanken ¨einfach nur¨ einen Roman zu lesen oder Hörbücher zu hören. Sollte ich nicht stattdessen etwas tun, was mich in meiner persönlichen Entwicklung weiterbrachte? Nachdem Sport erstmal nicht möglich war, las ich ein paar Artikel der Zeit, Tagesschau & Co und lauschte Podcasts des Spiegels o.ä. Zwar tat ich dies auch in regelmäßig in Hanburg aber ich sah es als guten Anfang, um in mir zu ruhen.
Es sollte noch einige Zeit dauern, bis ich tatsächlich vollkommen abschalten konnte. Ich liebe mein busy daily life in Deutschland - dennoch fällt es mir sehr schwer, einen Ausgleich zu schaffen und öfter mal abzuschalten.
Im nächsten - und letzten - Artikel über meinen Aufenthalt in Sri Lanka berichte ich über unsere Zugfahrt nach Kandy, die Produktion in lokalen Teefabriken und gebe Antworten auf einige der Fragen, die mich zu diesem Zeitpunkt beschäftigten.
Sonnige Grüße von den Malediven!
Kristina